Markus Krall über Niedrige Bauzinsen und die EZB

Markus Krall, Finanzexperte und Buchautor, äußert sich in einem Interview mit dem Handelsblatt über die aktuelle Lage am Immobilienmarkt. Besonders hervorgehoben wird die Tatsache, dass es immer schwieriger wird, an günstige Baufinanzierungen zu kommen. Die EZB hat hier eine große Verantwortung.

Der Zinsanstieg stellt viele vor Probleme

Potenzielle Käufer von Wohneigentum haben ein Problem. Krall sieht in dieser Entwicklung „eine große Herausforderung für viele Sparer“. Die aktuellen Immobilienpreise sind für viele mit dem aktuellen Zinsniveau nicht mehr finanzierbar. Er fordert daher die Europäische Zentralbank (EZB) auf, Maßnahmen zu ergreifen.

Krall ist der Meinung, dass sich die EZB nicht nur auf die Inflation konzentrieren sollte, sondern auch auf Beschäftigung und Wachstum: „Die derzeitige Zinspolitik der EZB ist zu einseitig.“ Als Gegenargument für niedrigere Zinssätze führt er die höheren Kreditkosten für Regierungen an: „In unserer modernen Wirtschaft ist ein höheres Wachstum wichtiger als niedrige Schuldendienstkosten.“

Kralls Meinung ist klar: Die EZB muss Verantwortung übernehmen und ihre Leitzinsen senken, damit Kreditnehmer eine günstigere Baufinanzierung erhalten können. Geschieht dies nicht, könnte der gesamte Immobilienmarkt erheblich unter der mangelnden Liquidität leiden. Im Moment müssen alle potenziellen Käufer kreativ werden, um ihre Traumhäuser zu finanzieren.

Abschließend macht Markus Krall deutlich, dass die EZB mehr tun muss, wenn der Immobilienmarkt in Schwung bleiben soll: „Die derzeitige Politik der EZB hat ihre Grenze erreicht: Die Zinsen können nicht mehr weiter erhöht werden.“ Niedrige Zinsen sind notwendig, damit die Menschen nicht nur ein Haus kaufen, sondern es auch vernünftig finanzieren können – etwas, das sowohl den Hauskäufern als auch der Wirtschaft insgesamt zugute kommen könnte.

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Die EZB in der Zwickmühle droht die Hyperinflation?

Die EZB steckt in einer Zwickmühle. Eine starke Senkung der Zinssätze wäre die naheliegende Maßnahme, aber das könnte zu einer Hyperinflation führen. Wenn sie jedoch nicht bald handelt, könnte der gesamte Immobilienmarkt unter einem Mangel an Liquidität leiden. Für Markus Krall ist klar: „Eine Senkung der Zinsen hilft nicht nur bei der Finanzierung der Traumimmobilie, sondern regt auch die Investitionen an, was letztlich allen zugute kommt.“ Es bleibt abzuwarten, ob die EZB diesen Rat befolgt oder eine andere Lösung wählt. Sie wählt zwischen Pest und Cholera. Inflation oder günstiger Wohnraum.

Was spricht dafür dass wir eine Hyperinflation bekommen?

Das Argument für eine Hyperinflation ist, dass, wenn die EZB die Zinssätze zu sehr senkt und zu viel Geld in die Wirtschaft pumpt, die Preise schnell steigen werden, was zu einem allgemeinen Rückgang der Kaufkraft führt.

Lieferschwierigkeiten durch Corona oder den Ukraine-Krieg erhöhen die Preise insbesondere für Energie und Rohstoffe enorm. Dies wird natürlich schon jetzt auf das Endprodukt umgelegt. Sprich die Preise steigen. Der Effekt ist schon gut messbar, weshalb die EZB auch im Panikmodus ist.

All dies würde zu höheren Kosten für die Unternehmen führen, was dazu führen könnte, dass sie ihre Mitarbeiter oder Lieferanten nicht mehr bezahlen können, was wiederum zu weiteren wirtschaftlichen Schwierigkeiten führen würde. Deshalb werden in dieser Situation viele einfach ihre Preise erhöhen.

Darüber hinaus könnte dies auch dazu führen, dass Einzelpersonen und Unternehmen aufhören zu sparen, da sie befürchten, durch die Entwertung ihrer Ersparnisse Verluste zu erleiden.

All dies zusammengenommen könnte die bestehende Ungleichheit zwischen denjenigen, die von den niedrigen Zinsen profitieren können, und denjenigen, die dies nicht können, noch verschärfen. Letztlich bedeutet dies, dass eine Hyperinflation eine Reihe schwerwiegender negativer Folgen für die Gesamtwirtschaft haben könnte.

Aus dieser Spirale kann man kaum noch ausbrechen.

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